Slowenischer Bürgermeister empfängt AC Schülerringer

Bled (SLO), 07. Mai 2023

Slowenischer Bürgermeister empfängt AC Schülerringer

Die Schülerringer des 1. Bad Reichenhaller Athletik Clubs absolvierten am vergangenen Wochenende ein Trainings-/ und Vorbereitungscamp im slowenischen Bled. Als Abschluss und besonderes Highlight empfing der Bürgermeister Janez Fajfar der Stadt Bled die junge Ringerstaffel und führte sie in idyllischer Landschaft durch die älteste Burg Sloweniens – die Burg von Bled.

Es war Freitag (07.05.2023), 14:00 Uhr. Die Schüler des Reichenhaller Traditionsvereins versammelten sich an der Turnhalle in der Münchner Allee. Es sollte nicht wie die vielen Wochenenden zuvor auf ein Turnier gehen, sondern sie hatten ein zweitägiges Abenteuerzelten mit vielen Trainingseinheiten vor sich. Ihre Taschen haben Sie dank einem umfangreichen Verpackungsplan schon am Vorabend zusammengestellt. Neben Schlafsack und Zelt standen vor allem ausreichend Sportklamotten und warme Abendkleidung drauf. Die Schule gerade hinter sich gelassen, setzte sich die Fahrzeugkolone wenige Minuten später Richtung Tauernautobahn in Bewegung. Mit insgesamt sieben Trainern und Betreuern, einschließlich der gesamten vierköpfigen AC-Vorstandschaft, hatten sich 19 Schüler im Alter bis 13 Jahren angemeldet. Die Stimmung war von Anfang an euphorisch, auch wenn viele der Kinder das erste Mal ohne Eltern über ein ganzes Wochenende unterwegs waren. Während der zweieinhalb stündigen Fahrt wurde geschlafen, Karten gespielt oder einfach nur in stiller Vorfreude aus dem Autofenster geschaut.

Slowenische Pizza und Trampolinspringen

Ohne größere Staus strandete die 26-köpfige AC-Mannschaft in einer schön gelegenen Pizzeria in der Nähe der historischen Stadt Bled. Zum Glück stand dort ein großes Freizeittrampolin bereit, sodass sich die jungen AC-ler die Wartezeit auf das Abendessen noch mit akrobatischen Saltos und Drehungen die Zeit vertreiben konnten. Pünktlich zur Abendessenszeit wurden die riesigen Pizzas serviert. Nachdem alle satt waren, ging es weiter zum Übernachtungsstandort – der Campingplatz Sobec. Nach dem Einchecken und bei bestem sommerlichem Wetter wurden die Zelte zum Übernachten, aber auch ein großes Pavillon vom Kreisjugendring Berchtesgadener Land aufgestellt. „Das Wetter ist hier genauso unbeständig wie bei uns Zuhause. Von daher bin ich froh, dass uns der Kreisjugendring ein großes Pavillon für Verpflegung und Aufenthalt kostenlos zur Verfügung gestellt hat“, so der 1. Vorsitzende Markus Hinterseer, der seit vielen Jahren Region und Campingplatz kennt. Die Reichenhaller Ringerdelegation war gut vorbereitet – neben Kühlschrank, Gasgrill, Biertische waren zahlreiche Trainings- und Freizeitgeräte mit dabei. Glücklicherweise konnte durch den langjähren Sponsor und Gönner – das Topfit Lifestyle Bad Reichenhall ein großer Anhänger zur Verfügung gestellt werden. Andernfalls wäre es nicht möglich gewesen, das Trainingslager in dieser Art und Weise durchzuführen, so AC-Geschäftsführer Alexander Graßmann. Nachdem Zelte, Volleyballnetz und Co. fertig aufgebaut waren, ging es noch in einer abendlichen Runde über den schön angelegten Campingplatz. Gegen 22:00 Uhr war Zapfenstreich – noch geschlossen zum Zähneputzen und dann ging es auch schon in die Schlafsäcke.

Lautes Vogelsingen und Frühsport

„Es fühlte sich an, als wäre man mitten in einer Vogelzucht“, so einer der Schüler, der wie viele andere durch den morgendlichen Vogelgesang gegen 05:30 Uhr geweckt wurde. Gegen 07:00 06:30 Uhr stand das erste Training – noch vor dem Frühstück auf der Agenda. Viele der Zeltplatzbesucher schliefen noch tief und fest an diesem noch leicht bewölkten Samstagmorgen, als die AC-Schüler schon das erste Mal durch Lauftraining, Liegestützen und Hindernisparcours ins Schwitzen gerieten. Nach dieser ersten Bewegungseinheit wartete ein abwechslungsreiches Frühstück auf die jungen Athleten: Äpfel, Bananen, Müsli, Semmeln mit warmer Kakaomilch oder Tee. „Jeder spült seinen Teller selbst ab“, so einer der Betreuer. Gesagt – getan. Nachdem alles wieder in Ordnung gebracht wurde, stand schon die nächste Sporteinheit auf dem Plan: Techniken im Stand. So wurden über eineinhalb Stunden verschiedenste Griffkombinationen trainiert. Vor dem Mittagessen konnten die Kinder und heranwachsenden Jugendlichen noch auf Spiel- oder Bolzplatz den Ball tanzen lassen.

 Bewegung, Verpflegung und wieder Bewegung

Hungrig und doch ein bisschen erschöpft waren die Reichenhaller Jungringer pünktlich zum Essen angetanzt. Neben Gegrilltem wurden Salat und Semmeln angeboten. „Es ist der Reichenhaller Fleisch- und Wurstwarenmetzgerei Drexler zu verdanken, dass wir kurzfristig noch ausreichend Verpflegung für ein Grillen zusammenbekommen haben“, so Engelbert Fuchs, der als Physiotherapeut und Freistilspezialist die AC-Truppe begleitete. Nachdem alle reichlich satt waren, gab Cheftrainer Jens Niproschke den Jungen und Mädchen eine Stunde zum Ausruhen. Doch viel Ruhe kehrte um den Zeltplatz der ACler nicht ein – es wurde Ball gespielt, zum Spaß gerungen oder einfach nur ausgelassen herumgetobt. „Die Kinder sind nicht müde zu kriegen“, so der 2. Vorsitzende Niproschke mit einem etwas erstaunten Lächeln im Gesicht.

Kampf mit Spaß verbunden

In der dritten Trainingseinheit sollten die jungen Ringer in einem Wettkampf unter Beweis stellen, was am Vormittag vermittelt wurde. Jeder Kampf dauerte 3 min. Diese individuellen Wettkampfübungen kamen bei den Kindern so gut an, dass es gar kein Ende nehmen sollte. Bevor eine Pause mit Eis am Badesee anstand, sollten die jungen Sportler noch im Ausdauerlaufen einen Wettbewerb bestreiten. Die Betreuer verteilten nummerierte Rennleibchen. Anschließend ging es ins Außengelände, wo eine etwa 500 m lange, aber steile Laufstrecke ausgekundschaftet war. In drei Altersgruppen wurden die ACler in den Wettlauf geschickt. In der jüngsten Altersgruppe machte Tarkan Kaya das Rennen. Ebenso Platz eins erzielte bei den etwas älteren Ringern Vito Jehn und in der ältesten Klasse Jonas Benner. Dieser kurze aber sehr anstrengende Abschnitt endete mit einem gemeinsamen Panoramafoto.

Eis essen und Eisbaden

„Nun habt Ihr Euch ein Eis verdient“, so Betreuer Gökhan Kaya. In schöner Kulisse und angenehmer Frühlingsatmosphäre wurde am Zeltplatz gemeinsam ein Eis verzehrt. „Aufgrund der tollen gezeigten Leistungen, dürft ihr euch die nächste Aktion vor dem Abendessen aussuchen“, so Cheftrainer Niproschke. „BADEN!“, war die einvernehmliche Antwort der Schüler. Doch zu diesem Zeitpunkt wusste noch niemand, dass der Badesee des Campingplatzes nur 17°C kalt war. Nach kurzem Zögern war auch der letzte Jungathlet in dem türkisblauen, aber doch sehr frischen Wasser. Nach einem schnellen Foto für das AC-Album waren die meisten wieder schnell aus dem Wasser draußen. Bis zum Abendessen konnten die Kinder für kurze Zeit selbst bestimmen, was sie spielen. Für die meisten war offensichtlich noch nicht genug Sport getrieben worden – so schepperten Bälle um die Zelte der AC-Gemeinschaft. Parallel wurden noch das restliche Grillfleisch sowie Spaghetti mit Tomatensoße vorbereitet.

Ausklang am Lagerfeuer

Nach einem ausgiebigen Abendessen mit Obst als Nachspeise stand noch das Lagerfeuer am Fluss auf dem Ablaufplan der AC-Betreuer. Auch an das Mitbringen von Feuerholz wurde gedacht, um den hiesigen Wald und die Natur mit den wichtigen Tothölzern nicht zu stören. Dank Hubert Fuchs, der gerne bereit war, die AC-Aktion mit trockenem Feuerholz zu unterstützen, konnte der Tag am Flussbett mit einem abenteuerlichen Lagerfeuer samt Geschichtenerzählen und Musik ausgeklungen werden.

Burgbesichtigung mit Bürgermeister der Stadt Bled

Am nächsten Morgen, erneut mit einer Sporteinheit vor dem Frühstück, stand nach dem Zusammenpacken noch ein besonderes Highlight auf der Agenda. Mit Bekanntwerden des AC-Trainingslagers in Slowenien hatte der 3. Bürgermeister von Bad Reichenhall, Hans Hartmann mit seinem Kollegen und Freund Janez Fajfar vorab telefoniert. Der Bürgermeister der Stadt Bled und Vorstandsmitglied des Gemeindenetzwerkes „Allianz in den Alpen“ der auch die Stadt Bad Reichenhall angehört, bot ohne großes Zögern eine gemeinsame Burgbesichtigung an. Und so marschierte zum Abschluss die Jungstaffel des AC auf die 130 m hohe gelegene Burg von Bled. Fajfar erläuterte in kurzen Worten und gutem Deutsch die lange Geschichte der Burg. So erfuhren die Kinder, dass der deutsche Kaiser Heinrich II. im Jahr 1004 das Gut Bled dem Brixner Bischof Albuin schenkte. Anschließend nahm der Bürgermeister die jungen ACler auch noch zu einer Vorführung auf dem Burghof mit. Durch Schausteller wurde vorgeführt, wie früher mit Schwertern gekämpft, auf Hofe getanzt oder wie die Zeit in Sommer und Winter vertrieben wurde. Als Geschenk überreichte das Stadtoberhaupt dem 1. Vorsitzenden vom AC eine in der Burgdruckerei eigens erstellte Erinnerungsurkunde, die nach der damaligen alten Drucktechnik von Hand erstellt wurde. Als Danke übergab der AC Bad Reichenhall Janez Fajfar eine Sportkappe mit AC-Emblem. Anschließend konnten die Schüler noch ihr Können im Bogenschießen und Axtwerfen unter Beweis stellen, bevor noch ein Mittagessen zur Kräftigung eingenommen wurde.

Glücklich, aber doch sichtlich erschöpft, stiegen Schüler und Betreuer nach dem Mittagessen am Sonntag wieder in die Autos ein. „Es war ein unglaubliches Erlebnis“, so der Schülersprecher der jungen ACler. AC-Schatzmeister Bernhard Geigl fügte dankbar hinzu: „Super war das! Besser hätte es nicht laufen können. Ein echtes Topteam sind wir!“